Egon Lustgarten

Wien, 1887 – 1961, Syosset, New York

Lustgarten wurde in Wien geboren, wo er Komposition und Dirigieren an der Akademie für Musik und darstellende Kunst und Musikwissenschaft an der Universität studierte. Von 1921 bis 1938 unterrichtete er Musiktheorie am Neuen Wiener Konservatorium und war als Komponist, Begleiter, Chorleiter und regelmäßiger Kritiker tätig. Von seinem Freund Dr. Ludwig Thieben zur Anthroposophie gebracht, begann Lustgarten, Werke für die anthroposophische Bewegungskunst Eurythmie zu komponieren. Lustgartens Schwägerin verhalf ihm und seiner Frau Sophie 1938 zur Emigration in die USA. Noch im selben Jahr – in welchem er auch seine Oper Danteim Exil komponierte (überarbeitet 1952) – wurde er in der lokalen New Yorker Anthroposophischen Gemeinschaft aktiv und komponierte weitere Werke für die Eurythmie sowie eine Reihe von „Märchenopern“. 1952 kehrte er nach Wien zurück, wo er feststellen musste, dass er marginalisiert und nicht in der Lage war, seinen ursprünglichen Ruf wiederzuerlangen. Die von den Nazis „arisierten“ Güter seiner Eltern und Großeltern wurden zu einem Bruchteil ihres Wertes restituiert, was ihn in finanzielle Schwierigkeiten brachte. 1956 kehrte er in die USA zurück, wo er bis zu seinem Tod 1961 lebte.