Gerold, Hans

Wien, 1884 – 1958, Wien

Als Sohn einer jüdischen Familie wurde er als Hans Goldberger geboren und wuchs in Wien auf. Er verbrachte viele Sommer in Bad Ischl, wo Hans Gerold – wie er sich ab 1908 nannte – Franz Lehár kennenlernte. Diese Freundschaft beeinflusste seinen schöpferischen Weg bedeutend. Das Lied „Wie schön ist doch die Welt“ widmete er dem großen Operetten-Komponisten.

Finanzielle Sicherheit durch sein wirtschaftliches Talent, nämlich den Handel mit der damals berühmten „Wiener Mode“, ermöglichte ihm, sich seinen musikalischen Interessen zu widmen. Seine Kompositionen sind von großer stilistischer Vielfalt und decken Wiener Musik, Walzerlieder, Marschmusik, Slowfoxes und Chansons ab.

Der Einmarsch Hitlers unterbrach das Leben der Familie jäh. Zunächst konnte sie nach Italien fliehen, bis sie im Herbst 1943 nach kurzer Haft nach Wien zurückgeschickt wurde. Dort konnte die Familie in einem Untermietzimmer den restlichen Krieg überleben. Hans Gerold spielte herausragend gut Klavier und trat in vielen Wiener Lokalen auf. Bedeutende Interpret:innen musizierten seine Werke, die von den 30er Jahren bis in die 60er häufig im Österreichischen Rundfunk gespielt wurden.