Hans Gál

Brunn am Gebirge, 1890 – 1987, Edinburgh

Hans Gál, geboren in Brunn am Gebirge bei Wien, war bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland ein sehr bekannter Komponist und einflussreicher Pädagoge. Er studierte ab 1905 privat Klavier bei Richard Robert sowie von 1909 bis 1911 privat Komposition bei Eusebius Mandyczewski. Im Jahr 1913 promovierte er an der Universität bei Guido Adler. 1915 erhielt er den Österreichischen Staatspreis, dennoch zog er die meisten seiner vor 1920 geschriebenen Kompositionen zurück. Einen großen Erfolg erntete er mit seiner Oper Die heilige Ente, die seit ihrer Uraufführung unter George Szell im Jahr 1923 eine ununterbrochene Reihe von Aufführungen bis zur Machtergreifung Hitlers und der damit verbundenen Absetzung der Oper im Jahr 1933 verzeichnete. Aufgrund von Empfehlungen von Richard Strauss und Wilhelm Furtwängler wurde Gál 1929 Direktor der Mainzer Musikakademie. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland verlor Gál 1933 seine Anstellung in Mainz und flüchtete vorerst nach Wien. Mit dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland emigrierte Gál 1938 schließlich nach England, wo er 1940 auf der Isle of Man interniert wurde. Von 1945 bis 1965 lehrte er an der University of Edinburgh und gründete mit dem ebenso aus Wien stammenden Rudolf Bing (später Direktor der Met in New York) das Edinburgh Festival. 1957 erhielt er zum zweiten Mal den Österreichischen Staatspreis, kehrte aber nicht mehr nach Österreich zurück. Er verstarb 1987 in Edinburgh. Seine musikschriftstellerischen Arbeiten sind bis heute hoch angesehen, und seine Kompositionen werden seit einigen Jahren wiederentdeckt.

Weiterführende Links:

www.hansgal.org

Michael Haas: Hans Gál, his Sacred Duck and beyond