Kauder, Hugo

Hugo Kauder 9. Juni 1888 – 22. Juli 1972

Hugo Kauder wurde im Tobitschau (heute Tovačov in der Tschechischen Republik) geboren. Sein Vater war Schuldirektor der dortigen Mittelschule. Seine musikalische Vorbildung erwarb er vor Ort, bevor seine Familie 1905 nach Wien übersiedelte, wo er an der dortigen Technischen Hochschule studierte, sein Studium jedoch abbrach, um gemiensam mit dem Komponisten Egon Lustgarten über Alte Musik zu forschen. Von 1907 bis 1911 spielte er nacheinander Violine und Bratsche im Wiener Tonkünstler-Orchester, einem der Orchester, die später zu den Wiener Symphonikern fusionierten. Kauder wurde zu einer Art musikalischer Koryphäe und erlangte als Komponist, Lehrer und Schriftsteller große Bekanntheit. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland floh Kauder zunächst in die Niederlande und dann nach Großbritannien, bevor er 1940 in New York ankam, wo er an der Musikschule von Hermann Grab Komposition unterrichtete, Rezensionen für die Austro-American Tribune schrieb und die Werke des Philosophen Ernst Fuhrmann herausgab. Kauder komponierte über 200 Werke, darunter fünf Sinfonien, neunzehn Streichquartette und eine große Oper Merlin nach einem Libretto des Philosophen Rudolf Pannwitz.