Korngold, Erich Wolfgang

Erich Wolfgang Korngold 29. Mai 1897 – 29.November 1957

Erich Wolfgang Korngold war der jüngere Sohn des bekannten Musikkritikers Julius Korngold. Er wurde in Brünn (heute Brno in der Tschechischen Republik) geboren, bevor seine Familie 1901 nach Wien zog. Erich Wolfgang Korngold galt als das außergewöhnlichste Wunderkind seit Mozart. Seine Pantomime Der Schneemann wurde im Alter von elf Jahren in der Kaiserlichen Hofoper bei einer Galavorstellung für Kaiser Franz Joseph aufgeführt.  Als Teenager wurden seine beiden Opern Violanta und Der Ring des Polykrates von Bruno Walter in München uraufgeführt.  Seine Oper Die tote Stadt von 1920 war eine internationale Sensation. Spannungen in der Beziehung zu seinem Vater führten dazu, dass er sich der zusätzlichen Herausforderung stellte, Wiener Opern aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert – dem so genannten „Goldenen Zeitalter“ der Wiener Operetten – zu aktualisieren.  Diese Arbeit wiederum führte zur Zusammenarbeit mit dem Regisseur Max Reinhardt, der Korngold 1934 nach Hollywood holte, zu einer Zeit, als weder er noch Korngold in Nazi-Deutschland aufgeführt werden durften. Korngolds Bearbeitung der Musik von Felix Mendelssohn für Reinhardts Verfilmung des Sommernachtstraums beeindruckte die Studiomogule so sehr, dass er bald zwischen Hollywood und Wien pendelte, bis Hitlers Anschluss Österreichs seine Rückkehr unmöglich machte. Korngold legte den Grundstein für das, was „Hollywood Sound“ bekannt wurde, obwohl der Sound in Wahrheit nicht von Hollywood, sondern von Korngold stammte. 

Er wurde mit zwei Oscars ausgezeichnet, obwohl er in seinen elf Jahren bei Warner Bros. nur so viele Filme vertonte, wie andere Kollegen in einem Jahr. Das Stigma seines amerikanischen Filmmusik-Erfolgs sollte seinen Nachkriegsruf beeinträchtigen. Er verließ Warner Bros, sobald der Krieg vorbei war, und widmete sich wieder der Musik für den Konzertsaal. Obwohl seine Werke von einem dankbaren Publikum gewürdigt wurden, war die Kritik an ihnen heftig und forderte einen hohen psychischen und physischen Tribut, was zu einem Schlaganfall im Alter von 59 Jahren und seinem Tod im Alter von 60 Jahren führte.