Walter Susskind 1. Mai 1913 – 25. März 1980
Geboren als Jan Walter Susskind in Prag als Sohn eines Wieners und einer tschechischen Mutter. Sein Vater war Musikkritiker und seine Mutter Klavierlehrerin. Er studierte Komposition bei Josef Suk und Alois Habá sowie Klavier bei Karel Hoffmeister am Tschechischen Konservatorium in Prag. Nach Abschluss seines Studiums wurde er Assistent von George Szell am Deutschen Opernhaus in Prag und trat gleichzeitig als Pianist im Tschechischen Trio auf. Er floh 1938 vor den Nazis aus der Tschechoslowakei und nahm 1946 die britische Staatsbürgerschaft an. Von 1943 bis 1945 leitete er die Carl Rosa Opera Company und von 1946 bis 1953 das Royal Scottish National Orchestra in Glasgow. Danach wurde er Musikdirektor von Orchestern in Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten, wo er in Saint Louis das Niveau des dortigen Orchesters zu einem der renommiertesten in Amerika anhob. Er machte unzählige Aufnahmen, von denen viele heute als historisch gelten, mit Künstler:innen wie Arthur Rubenstein, Glenn Gould, Yehudi Menuhin, Artur Schnabel, Ginette Neveu sowie mit den Sänger:innen Elisabeth Schwarzkopf, Kristen Flagstad, Tito Gobbi und Victoria de los Angeles. Ursprünglich wollte Susskind Komponist werden, doch das Schicksal änderte seinen Plan und machte ihn zu einem der anerkanntesten Dirigenten seiner Generation.