Wien, 1902-1960, Lima
Buchwald studierte bei Richard Robert Klavier, der unter anderem auch der Lehrer von Hans Gál, George Szell, Rudolf Serkin und Clara Haskil war. Eine Handgelenksverletzung beendete Buchwalds Traum, als Konzertpianist tätig zu sein, und er verlegte seinen Schwerpunkt auf das Dirigieren. Seine erste Anstellung führte ihn als Pianist und Dirigent an die Staatsoper Berlin, 1930 übernahm er die Leitung des kleinen Theaters und Opernensembles im deutschen Halberstadt. Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 musste Buchwald nach Wien zurückkehren. Ohne Aussicht auf Arbeit folgte er dem Rat eines in Santiago lebenden Cousins und emigrierte 1935 nach Chile, wo er bald als Dirigent arbeitete, bevor er die Sommerkonzertserie von Viña del Mar übernahm. 1937 verließ er Chile und ging nach Peru, wo er ein Orchester gründete, das bis heute als Orquesta Sinfónica Nacional existiert; das erste Konzert fand im Dezember 1938 statt. Buchwald stellte viele geflohene Musiker ein, viele davon noch aus seiner Zeit in Halberstadt. Er dirigierte das Orchester 22 Jahre lang. Sein Nachlass enthält zahlreiche Briefe von bekannten Emigranten wie Erich Kleiber und Fritz Busch, die ebenfalls nach Südamerika geflohen waren.