Walter Würzburger

Frankfurt a. M., 1914 – 1995, Worcester Park

Walter Würzburger (Wurzburger) war der Sohn des jüdischen Organisten Siegfried Würzburger (1877–1942). Nach erstem Klarinetten- und Saxophonunterricht trat er in die neu gegründete Jazzabteilung des Hoch‘schen Konservatoriums in Frankfurt ein, die vom ungarischen Komponisten Mátyás Seiber geleitet wurde. Außerdem studierte er Komposition und Theorie bei Bernhard Sekles. 1933 wurden alle jüdischen Studierenden und Fakultätsmitglieder, darunter Seiber, Sekles und Würzburger, vom NS-Regime vertrieben. Würzburger flüchtete zunächst nach Paris, bevor er nach Singapur emigrieren konnte, wo er als „feindlicher Ausländer“ interniert wurde, und man ihn schließlich nach Australien deportierte. Im Internierungslager Tatura in Australien begann Würzburger wieder zu komponieren. 1942 trat er in die australische Armee ein und studierte gleichzeitig Komposition und Klarinette am Konservatorium in Melbourne. 1950 zog er nach London, wo er sein Studium bei Mátyás Seiber fortsetzen konnte. Walter Würzburger hat in den unterschiedlichsten Genres komponiert, die stilistisch von der Neuen Sachlichkeit bis zur Unterhaltungsmusik reichen. Er schuf zahlreiche Werke von Kammermusik über großformatige Orchesterwerke bis hin zu Solo-Konzerten und Kunstliedern.

Weiterführende Links:

Walter Würzburger