Hoffmann, Richard

Wien, 1925 – 2021, Oberlin/Ohio

1925 in Wien geboren wurde Richard Hoffmanns musikalisches Talent früh erkannt und gefördert. Er war bei den Wiener Sängerknaben und entwickelte ein besonderes Talent für die Geige. Er erhielt als Geschenk seines Vaters zum 9. Geburtstag Kompositionsunterricht beim später international erfolgreichen Dirigenten Georg Tintner. 

Bedingt durch die politischen Umstände in Wien entschied sich die jüdische Familie Hoffmann 1935 zur Immigration nach Neuseeland. Auch Georg Tintner musste Österreich verlassen und konnte schließlich mit Hilfe der Familie Hoffmann Neuseeland erreichen. Nachdem Hoffmann den ersten Studienabschnitt an der University of New Zealand abschloss, zog es ihn 1947 nach Kalifornien, um bei Arnold Schönberg Komposition zu studieren. Nicht nur aufgrund des entfernten Verwandtschaftsverhältnisses – Schönberg war ein angeheirateter Cousin – entstand zwischen Hoffmann und Schönberg eine enge freundschaftliche und musikalische Beziehung. Hoffmann sah sich zeitlebens als Schüler Schönbergs und Verbreiter von dessen Lehre, fand aber trotzdem seinen eigenen Kompositionsstil, experimentierte und entwickelte diesen weiter.  

Richard Hoffmann war Arnold Schönbergs Assistent bis zu dessen Tod 1951. Er unterrichtete wie sein Mentor an der University of California Los Angeles (UCLA), und übernahm 1954 eine Professur am Oberlin College, Ohio. Jahrelang veranstaltete er Seminare im Mödlinger Schönberg-Haus und brachte jedes Jahr eine Gruppe amerikanischer Studierenden nach Österreich.