Fritz Kreisler

Wien, 1874 – 1962, New York City

Fritz Kreisler wurde am 2. Februar 1875 als Sohn einer jüdischen Familie in Wien/Leopoldstadt geboren und studierte am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (heute: mdw) bei Joseph Hellmesberger jun. sowie am Conservatoire de Paris bei Joseph Lambert Massart. Bereits mit 13 Jahren ging er auf eine erfolgreiche Amerikatournee. Konzerte mit den Wiener sowie den Berliner Philharmonikern öffneten ihm den Weg zu einer der brillantesten und lukrativsten Solist:innen-Weltkarrieren. Auch als Komponist war er tätig. Liebesfreud, Liebesleid und weitere kleinere Stücke wurden zu weltberühmten Meisterwerken. Auch seine Operette Sissy, die 1932 in Wien uraufgeführt wurde, war ein Erfolg. Die Klassische Manuskripte, die er 1910 als seine Bearbeitungen zu Werken der früheren Komponisten veröffentlichte, wurde im Zusammenhang mit dem Antisemitismus stark kritisiert, als 1935 bekannt wurde, dass es sich vielmehr um Eigenkompositionen handelte. Ab 1933 lehnte es Fritz Kreisler ab, aus Solidarität mit Dirigenten wie Fritz Busch und Bruno Walter im „Deutschen Reich“ aufzutreten. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft verboten die Nazis alle seine Auftritte, Kompositionen und Aufnahmen. Im September 1939 immigrierte er mit seiner Frau Harriet (geb. Lies) in die USA und wurde 1943 amerikanischer Staatsbürger. Nach dem Krieg kehrte er nicht mehr nach Europa zurück und verbrachte den Rest seines Lebens in New York.

Anlässlich der Ausstellung „Fritz Kreisler – Ein Kosmopolit im Exil. Vom Wunderkind zum ‚König der Geiger‘“ (2022/23) im Exilarte Zentrum wurden mehr als 300 unveröffentlichte Briefe von Fritz Kreisler als Schenkung an das Archiv des Exilarte Zentrum übergeben.

Weiterführende Links: VR 360° Tour durch die Ausstellung „Fritz Kreisler – Ein Kosmopolit im Exil. Vom Wunderkind zum ‚König der Geiger‘“ und unsere Dauerausstellungen