© The Herbert and Trudl Zipper Archives Collection , Colburn School (LA, USA)
Das Exilarte Zentrum bringt Verstummtes wieder zum Klingen und macht Vergessenes wieder sichtbar.
Während der dunklen Zeit des Nationalsozialismus mit Musik ein Zeichen des Widerstandes zu setzen war für viele jüdische Komponist:innen der einzige Weg anzuklagen, sich aufzulehnen oder in verzweifelten Situationen wieder Hoffnung zu finden. Viele von ihnen wurden verfolgt, ermordet oder ins Exil gezwungen. Aber ihre unter teilweise widrigsten Umständen entstandenen Werke legen heute noch Zeugnis von beispiellosem Mut ab und erinnern uns welche Kraft Musik ausstrahlt. Musik half um zu überleben und das unmittelbar Geschehene zu ertragen. Aber die erschaffenen Töne ermöglichten auch mit versteckten musikalischen Botschaften das Unrecht der Täter anzuprangern. Viktor Ullmann komponierte im Ghetto von Theresienstadt seinen Kaiser von Atlantis und hielt damit dem Terrorregime schonungslos den Spiegel vor, bevor man ihn in Auschwitz ermordete; Herbert Zipper schrieb geheim im KZ-Dachau ein Widerstandslied und Hans Gál stellte in seiner Huyton Suite den morgendlichen Weckruf im Internierungslager in Großbritannien als Flüchtling ironisch zur Schau. Einige der noch unentdeckten Werke dieses Programms befinden sich im Archiv des Exilarte Zentrum der mdw.
Montag, 03. Juni 2024 um 20 Uhr
Gläserner Saal / Magna Auditorium
Musikvereinsplatz 1
Bösendorferstraße 12
A-1010 Wien
Eintritt: tickets@musikverein.at
Interpret:innen:
Adrian Eröd, Bariton
Raimund Lissy, Violine
Clemens Flieder, Violine
Ulrike Anton, Flöte
Armin Egger, Gitarre
David Hausknecht, Klavier
Gerold Gruber, Vortrag
Programm:
RICHARD FUCHS
Das Kaddisch
HERBERT ZIPPER
Dachaulied
HANS WINTERBERG
Theresienstadt Suite
RICHARD FUCHS
aus: Vom Jüdischen Schicksal
Stimme der Vorzeit
VIKTOR ULLMANN
Der Kaiser von Atlantis – Auszüge
WILHELM GROSZ
A Song in Exile
HANS GÁL
Huyton Suite
WILHELM GROSZ
Great Times