Im Frühjahr 2025 erschien im Verlag Hollitzer das Buch „Über Musik“ – eine faszinierende Sammlung von Texten von und über Philip Herschkowitz, den bedeutenden Zwölftöner und Schüler Anton Weberns.
Zum Erscheinen dieses besonderen Werkes laden wir Sie herzlich zu einem Konzert ein, das wir als „Erscheinungsfest“ feiern möchten. Die beiden Herausgeber:innen Elisabeth Leonskaja und Alexei Lubimov, selbst einst Schüler Herschkowitz’, bringen an diesem Abend die Musik jener Komponisten zu Gehör, die Herschkowitz als prägend für sein eigenes Schaffen betrachtete: Mozart, Beethoven – und natürlich Schönberg.
Außerdem präsentiert eine junge Generation von Interpret:innen – Alexei Grots, Lisa Bormotova, Constantin Siepermann sowie das Ineo-Quartett – Werke von Philip Herschkowitz selbst und lassen so seinen musikalischen Geist lebendig werden.
Erleben Sie am 9. September 2025 um 19:00 Uhr im Ehrbar-Saal, Mühlgasse 30, 1040 Wien ein einzigartiges Programm mit außergewöhnlichen Werken.
Im Anschluss haben Sie die Gelegenheit, das Buch „Über Musik“ zu erwerben (Preis: 48 Euro).
Wir freuen uns sehr darauf, Sie an diesem besonderen Abend willkommen zu heißen – es ist uns eine große Ehre!
im Namen aller Beteiligten: Prof. Gerold Gruber Dr. Michael Hüttler Heidemarie T. Ambros
Am Samstag, den 4. Oktober 2025, findet österreichweit die „ORF Lange Nacht der Museen“ statt. Auch das Exilarte Zentrum der mdw ist wieder mit dabei. In diesem Jahr erwartet die Besucher:innen ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten sowie Führungen durch die Sonderausstellung „Erich Zeisl – Wiens verlorener Sohn in der Fremde“ und durch die Dauerausstellungen des Zentrums.
SONDERVERANSTALTUNGEN im Rahmen der ORF Lange Nacht der Museen
1) „Bernhard Klein – Ein Wiener Zithervirtuose im Schatten des Vergessens“ | Vortrag von Michael Haider (Historiker, BMEIA) | Monika Kutter (Zither) (Beginn: 18:15 Uhr)
Eröffnung durch: Dr. Gerold Gruber, Leiter des Exilarte Zentrum der mdw
Der Historiker Dr. Michael Haider (BMEIA) beleuchtet in seinem Vortrag das bewegte Leben und Schaffen des nahezu vergessenen Wiener Musikers Bernhard Klein (1861–1941). Als gefeierter Zithervirtuose, Komponist und Musikpädagoge prägte Klein das Musikleben der Jahrhundertwende, bevor er durch Verfolgung, Isolation und seine Deportation nach Riga im Jahr 1941 aus dem kulturellen Gedächtnis fast verschwand.
Musikalische Umrahmung von Dr. Monika Kutter mit Zithermusik von Bernhard Klein.
2) Kammermusikabend in Kooperation mit Initiative „Missing Voices“ – Hans Gál, Walter Bricht und Henriette Bosmans (Beginn: 20:00 Uhr)
Die Initiative Missing Voices widmet sich wie das Exilarte Zentrum der mdw der Wiederentdeckung und Sichtbarmachung von Komponist:innen, deren Karrieren und Leben durch Nationalsozialismus, Exil und Diskriminierung unterbrochen oder ausgelöscht wurden. Auf Einladung vom Exilarte Zentrum der mdw interpretieren Sarah Bayens(Violine) und Dimitri Malignan(Klavier) Werke von Henriette Bosmans, Hans Gál und Walter Bricht.
3) „Lieder und Klaviermusik“ – eine Hommage an Georg Tintner (Beginn: 22:00 Uhr)
Aleksandra Bobrowska(Klavier) und Danae Eleni(Sopran) präsentieren ein fein kuratiertes Programm, das Lieder und Klavierwerke von Georg Tintner in den Mittelpunkt stellt. Neben seinen poetischen Vertonungen – etwa nach Texten von Rilke, Storm und Hesse – erklingen Werke von Chopin, Debussy und Audric de Oliveira, die den expressiven Bogen zwischen Romantik, Impressionismus und Moderne spannen werden. Die Witwe des Komponisten Tanya Tintner wird bei dem Konzert anwesend sein.
4) Blitzführungen durch die Ausstellung mit der Kuratorin Karin Wagner (19:30 und 21:30 Uhr)
Erich Zeisl (1905–1959) zählt zu jenen vertriebenen Wiener Komponist:innen, deren Werke durch die Errungenschaften der Exilmusikforschung wieder in das gegenwärtige musikalische Bewusstsein gelangten und Eingang in den aktuellen Kanon der Literatur fanden. 1905 in der Leopoldstadt geboren, war Zeisl als hochbegabter Jugendlicher 1920/21 an der damaligen Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien (heute mdw) eingeschrieben. Dem Exilarte Zentrum ist es daher ein wichtiges Anliegen, diesen so intensiv mit Wien verbundenen und in Los Angeles verstorbenen Komponisten über eine Ausstellung zu würdigen. Seinem Schicksal in Österreich setzte Zeisl mit dem Lied „Komm süßer Tod“ eine Signatur: Komponiert im Jänner 1938 und gerade noch uraufgeführt im Wiener Ehrbarsaal im Februar des Jahres, beendete es als letztes Lied in deutscher Sprache eine aufblühende Karriere – zerschlagen durch das Erstarken des Nationalsozialismus und den unmittelbar folgenden „Anschluss“ im März 1938. Genau dieses Bild des Aufeinanderprallens der Welten – Zeisls Herkunft, das Café Tegetthoff, wurde alsbald „arisiert“, Zeisl selber rettete sich unter dramatischen Umständen nach dem Novemberpogrom 1938 nach Paris – markiert den Eintritt in eine Ausstellung, die den Bruch des Exils in ein „davor“ und „danach“ greifbar machen will. Zeisls Musik und sein Lebensweg, der Freundeskreis und die Kolleg:innenschaft, sein Selbstverständnis in der Öffentlichkeit und die Rezeption stellten sich in diesem „davor“ und „danach“ grundsätzlich verschieden dar. Diesen Momenten einer Exilbiographie geht die Ausstellung nach, die Erzähllinie folgt den Exilorten Paris, New York und Los Angeles. In der Fremde veränderte sich sein Stil in Richtung „jüdischer Kunstmusik“, die auch in der Ausstellung thematisiert wird. Barbara Zeisl-Schoenberg, die Tochter Zeisls, und Randy Schoenberg, sein Enkel, haben dem Archiv des Exilarte Zentrum der mdw die gesamte Korrespondenz (über 5.000 Briefe) sowie den musikalischen Nachlass übergeben.
EINTRITT
Tickets können direkt im Exilarte Zentrum gekauft werden!
Exilarte Zentrum der mdw, Lothringerstraße 18 / 1. Stock, 1030 Wien
* Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre * ermäßigte Tickets für Schüler:innen, Studierende, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder. Bitte vor Ort entsprechenden Nachweis bereithalten.
Das Musikfestival „Fremde Erde“ ist ein Projekt des Vereins VIVA LA CLASSICA! in Kooperation mit Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI), „Neubau erinnert“, Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG.Kultur) und Exilarte Zentrum der mdw.
Über das Programm Das Festival ist eine Hommage an das Schaffen und Leben der Komponist:innen, deren Werke unter dem NS-Regime verboten und als „entartete Kunst“ diffamiert wurden – ein Begriff, der damals für sämtliche Kunstformen verwendet wurde, die im Dritten Reich als unerwünscht galten. VIVA LA CLASSICA! lässt die Musik von Anita Bild, Henriëtte Bosmans, Erich Zeisl, Viktor Ullmann und vielen weiteren Komponist:innen wieder erklingen.
Die melodramatische Biographie des Lebens-Künstlers Hans Gerold
beschreibt das bewegte Leben des Dichterkomponisten Hans Gerold (1884 – 1958), geb. Goldberger, unter wechselnden politischen Verhältnissen, privaten Höhen und Tiefen, geprägt von künstlerischen Freundschaften – u.a. mit Franz Lehár – getragen von seiner wunderbaren Musik.
Donnerstag, 08. Mai 2025, 19:30 Uhr – ausverkauft! Freitag, 09. Mai 2025, 12:00 Uhr – Anmeldung unter eventjet.at Eintritt frei, Anmeldung: eventjet.at
Veranstalter, Idee und Konzeption: Wolfgang Gerold
Buch und Regie: Charlotte Leitner
Musik und Liedtexte: Hans Gerold
Choreographie: Gabriel Wanka Helena Sturm
Musikalische Leitung und Arrangement:
Nicolas Radulescu Salonorchester Wien Vasilis Tsiatsianis (Klavier)
Mitwirkende:
Waltraud Barton Wolfgang Gerold Raphael Kaufmann Beate Korntner Merle Krammer Charlotte Leitner Markus Mitterhuber Florian Resetarits Gabriel Wanka
An der Oberen Donaustraße 59 in Wien wurden kürzlich Steine der Erinnerung für den Komponisten Julius Bürgerund seine Familie verlegt. Diese Gedenksteine, die an Chaje Bürger, Solomon Bürger, Elias Bürger, Isak Bürger, Siegfried Bürger, Julius Bürger und Rosa Bürger erinnern, sind Teil eines Projekts, das auf Initiative des amerikanischen Musikers und Forschers Ryan Ross ins Leben gerufen wurde. Ross hat sich intensiv mit dem Leben und Werk des Wiener Komponisten Julius Bürger auseinandergesetzt, der aufgrund der Schrecken des Nationalsozialismus ins Exil in USA gezwungen wurde.
Die Verlegung der Gedenksteine wurde vom Verein „Steine der Erinnerung“ mit Unterstützung der Stadt Wien sowie des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus ermöglicht.
An der feierlichen Gedenkzeremonie nahmen Freunde, Unterstützer und Verwandten des Komponisten teil, darunter Ron und Collette Pohl, Trude Zörer, Eva Spreitzler, Edith Seybal sowie das Team des Exilarte Zentrum der mdw unter der Leitung von Gerold Gruber.
Die Veranstaltung wurde von der Uniqa Insurance Group unterstützt, die ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Musikalisch wurde die Zeremonie von der Gruppe Avanim begleitet, mit Daliah Hindler und Barbara Probst im Gesang sowie Christoph Kögler am Akkordeon.
Begleitend zur Premiere des Dokumentarfilms Besuch aus China von Paul Rosdy und einem besonderen Gedenkkonzert im IES lädt Exilarte in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien zu einer Ausstellung, die das außergewöhnliche Leben des Geigers Ferdinand Adler beleuchtet.
Als jüdischer Flüchtling fand Adler 1939 Zuflucht in Shanghai, wo er die Musikwelt nachhaltig prägte. Originalfotos, Dokumente und seine Originalgeige lassen seine bewegte Zeit im Exil lebendig werden, während das Konzert seine musikalische Karriere nachzeichnet.
Das Programm umfasst eine Auswahl an Werken für Violine und Klavier, die Ferdinand Adler selbst in Konzerten in Shanghai gespielt hat. Besonders eindrucksvoll ist, dass der Konzertabend auf Adlers eigener Violine gespielt wird, die in der begleitenden Ausstellung zu sehen ist. Es interpretieren Univ.-Prof. David Frühwirth an der Violine und Mayuko Obuchi am Klavier.
Anmeldung: info@exilarte.org
Ausstellung:
8. bis 24. November 2024; 17:30 bis 21:00
Die Ausstellung ist im Mezzanin des Metro Kinokulturhauses von 8. bis 24. November 2024 an den Vorführtagen des Films von 17:30 bis 21:00 zu sehen.
Das Exilarte Zentrum der mdw nimmt erneut daran teil. Dieses Jahr bietet das Zentrum wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen an, darunter Konzerte sowie Führungen durch die Ausstellung „Triangel der Wiener Tradition. Zemlinsky – Schönberg – Hoffmann“ und durch unsere Dauerausstellungen.
(c) Peter Kogoj
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SONDERVERANSTALTUNGEN im Rahmen der ORF Lange Nacht der Museen
Eröffnung: Gerold Gruber, Leiter des Exilarte Zentrum der mdw
Das Klavierduo Friederike Haufe und Volker Ahmels fokussiert sich seit langem auf die Interpretation und Forschung der Klassischen Moderne, insbesondere der Verfemten Musik. Das vorliegende Programm ist eine Auswahl von „Klassikern“ der 2. Wiener Schule, ergänzt durch die seinerzeit gefeierten „Serbischen Weisen“ des Komponisten Hans Gál, der sich eher auf die Wiener Tradition bis zu Brahms berief. Während Schönbergs Miniaturen für die Verdichtung des Materials bis heute einen Wendepunkt in der freitonalen Phase darstellen, sind die Variationen op. 27 von Anton Webern quasi als Fortführung in der konsequenten Anwendung der Dodekaphonie zu sehen. Die Fragmente für Klavier zu 4 Händen sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt und verdienen dennoch unbedingt Beachtung. Die pianistisch höchst anspruchsvolle Klaviersonate von Alban Berg ist bis heute ein Meisterwerk des damaligen Schülers von Arnold Schönberg. Friederike Haufe und Volker Ahmels moderieren gemeinsam dieses für den Anlass konzipierte Programm und bringen auf diese Weise die Musik der Meister des frühen 20. Jahrhunderts dem Publikum nahe.
2) „Im Eis des Mondes wandern wir“, ein Liederabend mit Pia Buchert und Tatjana Dravenau (Beginn: 20:00 Uhr)
Das Programm verbindet Kompositionen von Walter Arlen und Hans Gál, deren Nachlässe dem Archiv von Exilarte anvertraut wurden, mit Werken weiterer jüdischer Komponist:innen. Ruth Schonthal, aus einer Wiener Familie stammend und zunächst in Hamburg und Berlin aufgewachsen, emigrierte während der NS-Zeit über Schweden und Mexiko in die USA, wo auch die in Berlin geborene Komponistin Ursula Mamlok einen neuen Lebens- und Wirkungskreis fand. Beide Frauen ließen sich von der politisch motivierten Verfolgung weder ihren Lebensmut noch die Ausbildung ihrer musikalischen Hochbegabungen nehmen. Schonthal studierte Komposition bei Ingemar Liljefors, Manuel Ponce und Paul Hindemith, Mamlok bei Gustav Ernest, Ernst Krenek und Roger Sessions. Das vielseitige, alle Gattungen umfassende Œuvre der beiden Komponistinnen sowie zahlreiche Auszeichnungen und Lehrtätigkeiten an renommierten Universitäten dokumentieren ihren Stellenwert in der im 20. Jahrhundert erfolgten Weiterentwicklung der klassisch-romantischen Kompositionstradition. Auch Felix Wolfes, aus Hannover stammend, Student von Hans Pfitzner und Richard Strauss, als Dirigent an verschiedenen deutschen Opernhäusern tätig, musste seine Heimat verlassen und wirkte in seiner zweiten Lebenshälfte als Professor für Komposition in Boston. Hier entstand eine umfangreiche Sammlung von Liedern auf deutsche Texte, deren feine, oft polyphone Linienführung einen transparenten und zarten Klang erzeugt. Ähnlich wie in seinen Briefen und Tagebüchern tritt hier seine Fähigkeit, ohne Bitterkeit und Rachsucht Erfahrungen von Leid und Verlust zu artikulieren, klanglich zutage.
3) „Melancholie“, ein Kammermusikabend des Ensembles VIVA LA CLASSICA! (Beginn: 22:00 Uhr)
Nach erfolgreichen Konzerten in Wien, London, Lublin, Krakau und Warschau zeigt das Ensemble VIVA LA CLASSICA! Auszüge aus seinem Programm „Melancholie“ mit Werken von Walter Arlen, Erich Wolfgang Korngold, Henriëtte Bosmans, Vítězslava Kaprálová, Rosy Wertheim, Erwin Schulhoff, Victor Ullmann, Simon Laks, Franz Waxman, Erich Zeisl und Paul Hindemith. Grausamkeit hatte im Dritten Reich viele Gesichter: eines davon war das komplette Aufführungsverbot der Werke von Komponist:innen – sei es aufgrund ihrer Herkunft, Gesinnung oder sexuellen Orientierung. Um ihre Kunst abzuwerten, wurde diese mit dem Begriff „entartet“ belegt. Einigen verfolgten Künstler:innen gelang es, ins Exil zu fliehen, wo sie ihre künstlerische Arbeit fortsetzen konnten. Anderen war dies nicht vergönnt und sie fielen der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer. Ihre Musik, die teilweise nach wie vor unbekannt ist, will VIVA LA CLASSICA! dem Publikum näherbringen. Sie haben besonderen Wert darauf gelegt, auch Kompositionen von Komponistinnen ins Programm zu nehmen, die zu dieser Zeit doppelt diskriminiert wurden. Der von Paul Hindemith in den Jahren 1917–1919 komponierte Liederzyklus Melancholie, op. 13 inspirierte die Musiker:innen zum Konzerttitel. In diesen auf Morgenstern-Gedichten basierenden Liedern manifestiert sich Hindemiths früher expressionistischer Stil, weswegen er von den Nazis verfolgt wurde. Aus diesem Liederzyklus stellen die Musiker:innen das Lied „Dunkler Tropfe“ – einen Trauermarsch – vor.
4) Blitzführungen durch die Ausstellung (19:30 und 21:30 Uhr)
Triangel der Wiener Tradition. Zemlinsky – Schönberg – Hoffmann
Inspiriert vom weltweit gefeierten 150. Geburtstag von Arnold Schönberg beleuchtet die aktuelle Ausstellung im Exilarte Zentrum der mdw das gesellschaftliche und kulturelle Umfeld des Begründers der Zweiten Wiener Schule. Im Besonderen wird Augenmerk sowohl auf Alexander Zemlinsky, der Schönberg unterrichtete und ihn in die Wiener Musikkreise einführte, als auch auf den Schönberg-Schüler und späteren Assistenten Richard Hoffmann gerichtet, dessen Nachlass sich seit 2021 im Archiv des Exilarte Zentrum befindet. Diese drei Persönlichkeiten, ihre berufliche, freundschaftliche und musikalische Verbindung sowie deren Schicksale während der Zeit des NS-Regimes, werden anhand von Lebensdokumenten, Fotos und Notenmanuskripten nähergebracht. Unzählige weitere Freigeister des frühen 20. Jahrhunderts aus Musik, Literatur, bildender Kunst und Architektur wie auch wohlhabende Kunstfreunde und Mäzene trafen zum künstlerischen Austausch und zu rauschenden Festen in der von Josef Hoffmann geplanten Künstlerkolonie im damals schon noblen 19. Wiener Gemeindebezirk aufeinander. Der Großteil von ihnen hatte jüdische Wurzeln und wurde von den Nazis verfolgt. Viele konnten emigrieren, viele kamen in den KZs ums Leben.
EINTRITT Tickets können direkt im Exilarte Zentrum gekauft werden!
Exilarte Zentrum der mdw, Lothringerstraße 18 / 1. Stock, 1030 Wien
Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre *ermäßigte Tickets für Schüler/innen, Studierende, Senior/innen, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder. Bitte vor Ort entsprechenden Nachweis bereithalten.
im Rahmen des 20. Festivals Kroatischer Musiker:innen in Wien (Juli – Oktober 2024) wird das Konzert von der Platform for Culture, in Zusammenarbeit mit dem kroatischen Kunstverein Cristoforium und mit der Botschaft der Republik Kroatien in Wien organisiert.
Mittwoch, 02. Oktober 2024, 19:30 Uhr
Musikverein: Brahms-Saal Musikvereinsplatz 1, 1010 Wien
Das Festival Kroatischer Musiker:innen in Wien fördert seit zwei Jahrzehnten die kroatische Konzertszene und setzt diese Tradition auch im Jahr 2024 fort. Mit einem ansprechenden und sorgfältig zusammengestellten Programm wird es erneut sein treues Wiener Publikum begeistern.
Anlässlich dieses bedeutenden Jubiläums werden die renommierten Zagreber Solisten im Brahms-Saal des Musikvereins auftreten und ein Werk von Marcel Tyberg spielen, einem Komponisten, dessen Nachlass kürzlich im Exilarte Zentrum der mdw eingetroffen ist.
Marcel Tyberg (1893–1944) war ein österreichischer Komponist, Dirigent und Organist. 1927 zog Marcel Tyberg mit seiner Mutter von Wien nach Abbazia, heute Opatija in Kroatien. In Kroatien wurde er ein bedeutender Kirchenmusiker und Dirigent. Angesichts der drohenden Verfolgung vertraute er sein Werkverzeichnis einem Freund an, wurde jedoch bald darauf verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er am 31. Dezember 1944 ermordet wurde. Trotz seiner Verfolgung durch das Nazi-Regime hinterließ er bedeutende Kompositionen, darunter Sinfonien, Klaviersonaten und liturgische Musik.
Eine Kooperation der Kulturhauptstadt 2024, den Salzkammergut Festwochen Gmunden, des Arnold Schönberg Centers Wien und des Exilarte Zentrums der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien.
Freitag, 04. Oktober 2024 um 17:00 Uhr Johann Orth Saal Toscana Congress Gmunden
17:00 Salon im Gespräch – Arnold Schönberg im Johann Ort Saal, Toscana Congress Gmunden
Therese Muxeneder: „Dissonante Idyllen für Arnold Schönberg. Die antisemitische Abwehr der Moderne im Salzkammergut“
Ulrike Anton: „Vilma von Webenau – Schönbergs erste Schülerin“
Gerold Gruber: „Musik im Exil in Los Angeles“
18:15 AusstellungsführungIdylle für die Moderne – Arnold Schönberg am Traunsee in der Villa Toscana durch Dr. Ulrike Anton (Direktorin des Arnold Schönberg Centers, Wien)
19:30 Musikalischer Salon – Konzert im Johann Ort Saal, Toscana Congress Gmunden
Salons waren im 19. und 20. Jahrhundert beliebte Begegnungsorte im privaten Raum, wo künstlerische, wissenschaftliche und politische Themen diskutiert wurden und man sich gerne kulinarischen und musikalischen Köstlichkeiten hingab. Der Salon Arnold Schönberg sucht diesem Erlebnis nachzugehen und verbindet interessante Vorträge mit künstlerischen Darbietungen. Das Umfeld Arnold Schönbergs in Europa wie auch in seinem Exil in den USA/Los Angeles bietet Raum für eine breite Palette an Werken der Zweiten Wiener Schule und anderen, oft entgegengesetzten stilistischen Ausprägungen. Neben Schönberg werden auch Werke von Erich Zeisl, Vilma von Webenau, Walter Arlen und Erich Wolfgang Korngold zu Gehör gebracht.
Mitwirkende:
Josipa Bainac-Hausknecht | Mezzosopran Catherina Lee | Violine David Hausknecht | Klavier Gerold Gruber | Moderation
Musikfestival „Fremde Erde“ ist ein Projekt des Vereins VIVA LA CLASSICA! in Kooperation mit Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI), „Neubau erinnert“ und Exilarte Zentrum der mdw.
Das Festival ist eine Hommage an das Schaffen und Leben der Komponist:innen, deren Werke unter dem NS-Regime verboten und als „entartete Kunst“ diffamiert wurden – ein Begriff, der damals für sämtliche Kunstformen verwendet wurde, die im Dritten Reich als unerwünscht galten. VIVA LA CLASSICA! lässt die Musik von Arnold Schönberg, Franz Waxman, Erich Zeisl, Ilse Weber, Viktor Ullmann und vielen weiteren Komponist:innen wieder erklingen.