„Mein Lied für Dich“ – Marta Eggerth und Jan Kiepura zwischen zwei Welten
Ausstellung des Exilarte Zentrum der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
WIR HABEN AB 19. MAI WIEDER GEÖFFNET
Photo credits: Maria Noisternig
Parallelveranstaltung mit Livestream aus dem Franz Liszt-Saal der mdw in Wien und dem Austrian Cultural Forum in New York jetzt auf Youtube zu sehen.
Anlässlich der Übergabe des Nachlasses von Marta Eggerth und Jan Kiepura an das Exilarte Zentrum der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien wurde eine Ausstellung vorbereitet, die das Leben des Opern-Traumpaares und ihrer WeggefährtInnen und KollegInnen präsentiert.
Special Guests: Rektorin Ulrike Sych und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka Startenor Ramón Vargas und Pianist István Bonyhádi
Auch über mdw Mediathek können Sie die Eröffnung ab 9. November 2020 abrufen.
Lew Nussimbaum, alias Essad Bey, alias Kurban Said: Grenzgänger – Kosmopolit – Jüdischer Moslem – Orientalist im Exil
Gregorij
H. von Leitis,
Gründungsintendant von Elysium und Träger des New York Theater Club Preises und
Träger des österreichische Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst, liest aus
dem fantastischen Werk von Lew Nussimbaum.
Einführung:
Michael Lahr, Programmdirektor von Elysium / Direktor The Lahr von
Leitis Academy & Archive
In seinem kurzen Leben kommt
der russisch-jüdische Schriftsteller Lew Nussimbaum (1905 – 1942) mit allen
Strömungen des frühen 20. Jahrhunderts in Berührung: Kommunismus, Faschismus
und Nationalsozialismus. Aus dem von der Oktoberrevolution erfassten Baku nach
Berlin geflohen, konvertiert er dort 1922 zum Islam und ändert seinen Namen in
Essad Bey. Er beginnt zu schreiben, vor allem für Die literarische Welt
von Willy Haas. Sein erstes Buch Öl und Blut im Orient wird gleich zum Bestseller.
In rascher Folge schreibt er 13 weitere Bücher, unter anderem Biographien über
Mohammed, Stalin und Nikolaus II. 1936 veröffentlicht er unter dem Pseudonym
Kurban Said den Roman Ali und Nino, eine an der Schnittstelle zwischen
Islam und Christentum spielende Romeo und Julia-Geschichte. Vor den Nazis
flieht er nach Wien, und schließlich nach dem „Anschluss“ nach Italien, wo er
1942 in Positano an einer seltenen Krankheit stirbt.
Das Lahr von Leitis Archiv
ist seit 2018 Teil des exil.arte Zentrum der mdw.
Gedenkveranstaltung des Parlaments am 27. Jänner 2020 erinnert an 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Bundesratspräsident Robert Seeber luden am 27. Jänner zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zu einer Gedenkveranstaltung in die Wiener Börsensäle. Mit der Veranstaltung wurde insbesondere der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau gedacht, die sich heuer zum 75. Male jährte.
Nach der Begrüßung durch Bundesratspräsident Seeber sprach der Generalsekretär der IKG Wien Benjamin Nägele Worte des Gedenkens. Über die vier Komponisten, deren Werke den Abend musikalisch umrahmen, spracht Gerold Gruber, Leiter des Forschungszentrum exil.arte; Viktor Ullmann, Hans Krása, Gideon Klein und Pavel Haas wurden nach Auschwitz deportiert und dort oder in einem der Nebenlager ermordet.
Benjamin Nägele Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
Keynote
„Auschwitz bleibt uns anvertraut“ – Gedanken zu „Befreiung“ und „Vermittlung“ Martha Keil Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs (St. Pölten)
Schlussworte
Wolfgang Sobotka Präsident des Nationalrates
Moderation
Robert Ziegler Chefredakteur ORF Niederösterreich
Musikalische Umrahmung
exil.arte unter der Leitung von Gerold Gruber MusikerInnen:
Gespräch Leiter des Forschungszentrums exil.arte Gerold Gruber und Robert Ziegler Viktor Ullmann: Klaviersonate Nr. 7, 1. Satz (1944, Theresienstadt) Hans Krása: Fuge für Streichtrio (1944, Theresienstadt) Gideon Klein: Streichtrio, 1. Satz (1944, Theresienstadt) Pavel Haas: Sieben Lieder im Volkston, 6. „Tränen und Seufzer“ (1940, Prag)
Am Samstag, dem 5. Oktober 2019, fand die diesjährige „ORF Lange Nacht der Museen“ in ganz Österreich zum 20. Mal statt. Das exil.arte Zentrum der mdw freute sich heuer das erste Mal dabei gewesen zu sein und neben besonderen Programmpunkten gab es auch Führungen durch die laufende Ausstellung.
SONDERVERANSTALTUNGEN im Rahmen der ORF Lange Nacht der Museen
1) Konzert: Echo des Unerhörten (Beginn: 18:30 Uhr)
Programm: Hans Gál (1890 – 1987) – Concertino für Flöte und Streichquartett, op. 82 Julius Bürger (1897 – 1995) – Streichquartett Nr. 2 Hans Winterberg (1901 – 1991) – Streichquartett 1957/1970
2) Schauspielerlesung „Briefe von Erwin Piscator“ (Beginn: 20:30 Uhr)
Gelesen und interpretiert von Tamara Stern und Hubert Wolf Textauswahl: Susanne Abbrederis
Tamara Stern Tamara Stern wurde in Berlin geboren. Sie erhielt ihre Schauspielausbildung in Tel Aviv, war im Ensemble des Gesher Theaters und wurde 2000 mit dem Israelischen Theaterpreis als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Danach spielte sie an verschiedenen österreichischen und deutschen Theatern, u.a. in der Drachengasse Wien, in Innsbruck und Bozen. Am Vorarlberger Landestheater spielte sie zuletzt „Die Sisters of Swing“, „Die acht Frauen“ und „Ich Zarah“. Ihre Paraderolle „Lola Blau“ von Georg Kreisler spielte sie 7 Spielzeiten vor ausverkauftem Haus. Seit 2016 koproduziert sie mit dem Off-Theater Wien: „Lola Blau“, „Ich Zarah“ und zuletzt die dritte Produktion „Kein Groschen. BRECHT!“.
Hubert Wolf Nach seiner Schauspielausbildung übernahm Hubert Wolf ab 1989 zahlreiche Haupt-und Nebenrollen in Theater-und Fernsehproduktionen, u.a. in “Hochschwab“ am Schauspielhaus Wien, „Go West“ im Metropol, im Fernsehen u.a. in „Trautmann“, „Kommissar Rex“, „Schnell ermittelt“ und viele weitere.In den vergangenen Jahren in der „Komtesse Mizzi“ und „Der Schwierige“ auf der Tillysburg, zuletzt Jacobus in „Da Jesus und seine Hawara“ und Fürst Plata-Ettin in Olympia“ von Franz Molnar Festspiele Schloss Tillysburg 2019.
3) Konzert: Von der Lower East zur Upper West Side (Beginn: 22:30 Uhr)
Musik der Jiddischen Bühnen und Wiener Cafés im New York der 1930er und 40er Jahre. Esther Wratschko und ihr Ensemble (Lili Weinhandl & Andrew Gorman) interpretieren Lieder von Leopoldi, Berg u.a.
Programm:
Alexander Olshanetsky: Ikh hob dikh tsufil lib Abraham Ellstein: Abi gezunt Shalom Secunda: Bay mir bistu sheyn Jimmy Berg: Man stellt sich um! Hermann Leopoldi: Ja da wär´s halt gut, wenn man Englisch könnt Jimmy Berg: Small Café near Central Park West
Rektorin der MDW – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Ulrike Sych und Leiter des exil.arte Zentrums Gerold Gruber
Franz Liszt-Saal , Lothringerstraße 18, 1030 WienMit der Pianistin Biljana Urban
Ein Vergleich mit Leoš Janáček und Gideon Klein
Jan Urbans Kompositionsstil entwickelte sich aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Biljana Urban, die Enkelin des Komponisten, selbst international renommierte Pianistin, wird das Werk ihres Großvaters mit seinen Zeitgenossen Leoš Janáček und Gideon Klein vergleichen.
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Alter Konzertsaal, Rennweg 8, 1030 Wien
Mit Studierenden von Gertraud Berka-Schmid Alexander Tarko, Lisa Pupitz, Mathias Schmidhammer, Marin Drmac Gäste und Mitgestalter: Ronald Leopoldi (Sohn), Sepp Tatzl (Schriftsteller, Regisseur, Zeitzeuge), Gerold Gruber (Leiter des exil.arte Zentrum der mdw), Peter Marschik (Dirigent, Pianist, Komponist)
Diese Gedenkveranstaltung fand im Zeremoniensaal der Hofburg in Wien statt.
Egon Wellesz, Streichquartett Nr. 4, III. Sehr langsam, Walter Arlen, „Es geht wohl anders“ für Gesang und Klavier, Sonett für Violine und Klavier, Humoreske für Piano solo Mitwirkende: Ensemble der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; Selini Quartett: Liubov Kalmykova (Violine), Nadia Kalmykova (Violine), Loredana Apetrei (Viola), Loukia Loulaki (Violoncello); Rafat Mokrzycki (Klavier), leva Pranskute (Violine); Helene Franziska Feldbauer (Mezzosporan)
Die Gedenkveranstaltung fand im großen Redoutensaal statt, die Eröffnungsrede wurde von Mag. Wolfgang Sobotka, Präsident des Nationalrates gehalten.
Studierende des Max Reinhardt Seminars Selini Quartett, Kristín Sveindóttir (Mezzosopran), Elena Postumi (Klavier), Johanna Wallroth (Sopran), David Hausknecht (Klavier)
Die Begrüßung erfolgte durch Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka. Gespielt wird die Musik der vertriebenen Komponisten Bruno Walter, Walter Arlen und Ernst Toch
Musikerinnen: Ekaterina Frolova, Violine, Mari Sato, Klavier, Andreea Cojoc, Sopran, Joelle Bouffa, Klavier, Christine Roider, Violoncello, Johanna Estermann, Klavier