Konzertreihe des Vereins Tonwerk – Forum für Neue Musik – im Rahmen der Bezirksfestwochen Hietzing
Der Theresienstadt-Komponist Hans Winterberg (1901 – 1991) ist erst seit wenigen Jahren der musikalischen Öffentlichkeit bekannt. Winterberg lebte in Deutschland in der Gemeinschaft der Sudetendeutschen in Bayern und hat dieser Gruppe sein Deutschsudeten Trio gewidmet. Das Exilarte Zentrum zeichnet für die Wiederentdeckung des Komponisten verantwortlich und publiziert gemeinsam mit dem Verlag Boosey & Hawkes eine Vielzahl seiner Kompositionen.
Mittwoch, 17. Mai2023, 19:00 Uhr Grosser Festsaal des Amtshauses Hietzing Hietzinger Kai 1-3 1130 Wien
Eintritt frei!
Interpret:innen:
Floris Willem, Geige Cristina Basili, Cello David Hausknecht, Klavier
Programm:
Antonín Dvořák: Klaviertrio Nr. 4, op. 90 Hans Winterberg: Sudetensuite Gerhard Habl: Divertimento Akos Banlaky: Präludium aus dem Trio op. 66 Friedrich Cerha: Nachtstück
Moderation:
Prof. Dr. Gerold Gruber (Gründer von exil.arte und Leiter des Exilarte Zentrum) Mag. Akos Banlaky (Komponist, Obmann des Vereins Tonwerk – Forum für Neue Musik)
Unterstützer:
Stadt Wien, BMKÖS, Bezirksvorstehung Hietzing, GFÖM
SONDERVERANSTALTUNGEN im Rahmen der ORF Lange Nacht der Museen
1.) Lesung mit Musik (Beginn: 19 Uhr)
In Memoriam Käthe Leichter – 80 Jahre nach ihrer Ermordung im KZ
Eröffnung: Rektorin Mag.a Ulrike Sych
Käthe Leichter war eine der ersten führenden österreichischen Sozialdemokratinnen, die für die Gleichbehandlung der Arbeiterinnen kämpfte. Ihre Briefe zeichnen ein beeindruckendes Bild einer mutigen Frau. 1939 wurde sie ins KZ Ravensbrück deportiert und 1942 ermordet. Ihrer Schwester, der Komponistin und Musiktherapeutin Vally Weigl gelang 1938 gemeinsam mit ihrem Mann, dem Komponisten Karl Weigl die Flucht in die USA.
Die bekannte Schauspielerin Christine Ostermayer liest gemeinsam mit Gregorij von Leitis aus Briefen von Käthe Leichter und ihrem Mann Otto Leichter. Den musikalischen Rahmen für diese Veranstaltung bilden Werke von Vally Weigl und Karl Weigl interpretiert von der Sopranistin Josipa Bainac und dem Pianisten David Hausknecht.
Einführung: Michael Lahr von Leitis (Lahr von Leitis Academy) und Gerold Gruber (Leiter des Exilarte Zentrum)
2.) Buchpräsentation mit Musik der 1930er Jahre (Beginn: 21 Uhr)
„In-Musik-sein“ – die musikalische Situation des Exilphilosophen Günther Anders
Günther Anders ist nicht nur der technikkritische Philosoph, er ist auch Verfasser von kunst- und musikphilosophischen Schriften. Seine Theorie der musikalischen Situation wird in dem hier vorgestellten Buch „In-Musik-sein“ in musikpädagogischer Absicht neu betrachtet.
Begleitend zu dieser Präsentation interpretieren die Sängerinnen Melanie Hirsch und Sylvia Khittl-Muhr mit dem Pianisten Christoph U. Meier Werke von Ralph Benatzky, Wilhelm Grosz, Friedrich Hollaender, Michael Jary und Robert Stolz. Der musikalische Nachlass von Wilhelm Grosz befindet sich im Archiv des Exilarte Zentrum.
Moderation-Podium:
Gerold Gruber (Leiter des Exilarte Zentrum)
Markus Hirsch (IMP)
Christoph Khittl (IMP)
Eine mdw-Kooperation des Instituts für musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren (IMP) mit dem Exilarte Zentrum.
3.) Blitzführungen durch die Ausstellung (ab 18:30 Uhr)
Fritz Kreisler – Ein Kosmopolit im Exil. Vom Wunderkind zum „König der Geiger“
Leben und Werk des berühmten Geigenvirtuosen Fritz Kreisler werden in der neuen Ausstellung des Exilarte Zentrum mit Bildern, Notenmaterialien, Lebens- und Tondokumenten präsentiert. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialist:innen in Deutschland waren die Auftritte des Stargeigers aufgrund seiner jüdischen Herkunft von Störungen und Boykottaufrufen begleitet. Auch seine Kompositionen wurden nicht mehr gespielt. Im September 1939 immigrierte er in die USA, wo er sich mit seiner Frau Harriet in New York niederließ.
EINTRITT
Tickets können direkt im Exilarte Zentrum gekauft werden!
Exilarte Zentrum der mdw, Lothringerstraße 18 / 1. Stock, 1030 Wien
Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre *ermäßigte Tickets für Schüler/innen, Studierende, Senior/innen, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder. Bitte vor Ort entsprechenden Nachweis bereithalten.
Der Theresienstadt-Komponist Hans Winterberg (1901 – 1991) ist erst seit wenigen Jahren der musikalischen Öffentlichkeit bekannt. Das Exilarte Zentrum ist maßgeblich für die Wiederentdeckung des Komponisten verantwortlich und wird in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem Verlag Boosey & Hawkes eine Vielzahl von Kompositionen publizieren.
Auf ihrer zweiten CD mit Werken von Hans Winterberg hat die Pianistin Brigitte Helbig die Toccata, die 1. Klaviersonate (1936), die Impressionistische Klavier-Suite, die Suite (1956), sowie Erinnerungen an Böhmen für Toccata Classics eingespielt. Diese neue CD wird am 9. Juni 2022 um 19:30 Uhr im Franz Liszt-Saal der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien präsentiert. Prof. Dr. Gerold Gruber, Leiter des Exilarte Zentrum, führt durch diesen spannenden Abend, bei dem Brigitte Helbig einige der von ihr aufgenommenen Werke interpretieren wird. Weiters wird Peter Kreitmeir, Enkelsohn von Hans Winterberg, über seine zahlreichen Bemühungen um das Werk seines Großvaters sprechen.
CD-Präsentation: Klavierwerke von Hans Winterberg (Volume Two), Toccata Classics
Donnerstag, 9. Juni 2022 19:30 Uhr mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Lothringerstrasse 18 Franz Liszt-Saal (3. Stock) 1030 Wien
Eintritt frei!
Das Tragen einer FFP2-Maske während der Veranstaltung wird empfohlen.
Ein Projekt in Kooperation mit dem Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies (Yale University) / Wiener Wiesenthal Institute für Holocaust Studien, dem Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie der mdw & dem Exilarte Zentrum.
Am 23. Mai 2022 um 19:00 Uhr präsentieren Zisl Slepovitch und sein Ensemble im Franz Liszt-Saal der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ein Konzert mit Liedern, die ursprünglich in Dörfern und Städten sowie in den Ghettos und Konzentrationslagern Mittel- und Osteuropas gesungen wurden.
Montag, 23. Mai 2022 19 Uhr mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Lothringerstrasse 18 Franz Liszt Saal 1030 Wien
Workshop: „Stimmen der Überlebenden“
Dr. Zisl Slepovitch wird am 23. Mai 2022 um 11 Uhr auch einen Workshop präsentieren, der den Hintergrund seiner Forschungs- und Musikproduktionsarbeit im Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies der Yale University vermittelt. Im Rahmen des Workshops gibt Dr. Slepovitch sowohl Einblicke in die Geschichte und Sammlung des Archivs als auch in die Methoden seiner musikethnologischen Forschung.
Montag, 23. Mai 2022 11 – 13 Uhr mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Lothringerstrasse 18 Franz Liszt-Saal 1030 Wien
2018 begann das Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies an der Yale University zusammen mit D. Zisl Slepovitch (musician-in-residence) und Sarah Garibova (ehem. Hartman fellow) mit der Produktion einer CD mit Lieder, die einige der 4 400 historischen Tondokumente von Überlebenden und ZeugInnen des Holocausts aufgegriffen haben.
Die mehr als 12000 Stunden aufgezeichneten Materialien – in über einem Dutzend Sprachen – repräsentieren Tausende von Menschen, deren Lebensgeschichten Einblicke in die Erfahrungen der Holocaust-Überlebenden vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg geben. Lieder und Gedichte, die in einigen dieser Zeugnisse enthalten sind, die ursprünglich in Dörfern und Städten, in den Ghettos und Konzentrationslagern in Mittel- und Osteuropa gesungen wurden, vermitteln auf sehr persönliche Weise die Geschichte dieser Zeit.
Vom NS-Regime vertrieben, verfolgt und verboten – was uns musikalische Nachlässe erzählen…
Das Exilarte Zentrum wird am 20. Mai 2022 mit mehreren Veranstaltungen über den Nachlass von Marta Eggerth und Jan Kiepura bei der Langen Nacht der Forschung die mdw-Universität für Musik und darstellende Kunst repräsentieren.
Der Sohn von Jan Kiepura und Marta Eggerth, Marjan Kiepura, selbst Pianist und künstlerischer Partner seiner berühmten Mutter, wird vom Schicksal sowie den glanzvollen Karrieren seiner Eltern in einem Interview mit Prof. Dr. Gerold Gruber, Leiter des Exilarte Zentrum, berichten.
Während der Veranstaltung sind auch historische Filmaufnahmen sowie Tondokumente von Eggerth/Kiepura zu sehen und zu hören.
Zusätzlich werden regelmäßige Führungen durch die Ausstellung des Exilarte Zentrum „Mein Lied für Dich – Marta Eggerth und Jan Kiepura zwischen zwei Welten“ angeboten.
Die Ausstellung zeigt die Bühnen- und Filmkarrieren sowie das musikalische Erbe des Sängertraumpaars. Nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs 1938 waren sie gezwungen, ihrer Wahlheimat Wien den Rücken zu kehren. Durch die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses wichtigen Nachlasses ist es gelungen auch auf zahlreiche andere Schicksale von Freunden und Kolleg:innen des Sängertraumpaars aufmerksam zu machen, die durch das NS-Regime verfolgt oder ermordet wurden.
Ab 17:30 Uhr, Exilarte Zentrum (1. Stock) Blitzführungen durch die Ausstellung „Mein Lied für Dich – Marta Eggerth und Jan Kiepura zwischen zwei Welten“ und ein Ratespiel zum Inhalt der Ausstellung
19 Uhr, Franz Liszt-Saal (3. Stock) Eröffnung: Video-Grußbotschaft der Rektorin Ulrike Sych Marjan Kiepura und seine Frau Jane Knox-Kiepura erzählen über das bewegte Leben von Marta Eggerth und Jan Kiepura. Auch historische Filmaufnahmen und Tondokumente werden präsentiert.
20 Uhr, Franz Liszt-Saal (3. Stock) Q&A mit Marjan Kiepura und Jane Knox-Kiepura
Ab 20:30 Uhr, Exilarte Zentrum (1. Stock) weitere Blitzführungen und Ratespiel
In diesem univeritätsübergreifenden Projekt gestalten Studierende der hmt – Hochschule für Musik und Theater Rostock, der UdK – Universität der Künste Berlin und der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ein Konzert, das vom NS-Regime verfolgte, vertriebene oder ermordete KomponistInnen zum Thema macht.
Das Konzert findet am 4. Mai 2022, dem Vorabend des Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus, im Franz Liszt-Saal der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst statt.
Eine zweite Aufführung in Kooperation mit dem Exilarte Zentrum wird am 7. Mai 2022 an der hmt – Hochschule für Musik und Theater in Rostock stattfinden.
Konzert „Vertrieben und Verboten: Vergessenes musikalisches Erbe“
Mittwoch, 4. Mai 2022 19:30 Uhr Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Lothringerstrasse 18 Franz Liszt-Saal (3. Stock) 1030 Wien
Eintritt frei!
Das Tragen einer FFP-2 Maske wird während der Veranstaltung empfohlen!
Werke von: Gideon Klein, Viktor Ullmann, Ernest Bloch, Alexander Zemlinsky und Hans Gál
Der 1875 in Prag geborene Komponist Jan Urban verbrachte den größten Teil seines Lebens auf südslawischem Boden: zunächst im Königreich Serbien, nach 1918 im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen und von 1929 bis zur Besetzung durch die Nazis 1941 im Königreich Jugoslawien. Die Erklärung des faschistisch geführten Unabhängigen Staates Kroatien ergab, dass Urban aus dem Land floh und nach Serbien zurückkehrte. Sein bester Freund, der jüdische Dirigent Lav Mirsky, mit dem er gemeinsam den Weg für das moderne Opern- und symphonische Musikleben in Osijek ebnete, wurde nach Italien deportiert. Unter den Kompositionen von Jan Urban, die den Widerstand gegen die Nazis zum Thema haben, sind besonders Sutjeska und Death of the Hero (Elegie) hervorzuheben.
Biljana Urban, die bekannte Pianistin und Enkeltochter von Jan Urban, setzt sich seit Jahren für die Wiederentdeckung der Werke ihres Großvaters ein. Ihr jüngstes Projekt in Kooperation mit dem Exilarte Zentrum der mdw, das sie am 8. & 9. März 2022 im Franz Liszt-Saal der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien präsentieren wird, involviert junge Studierende aus Österreich, Serbien, Kroatien, Spanien und den Niederlanden. Die jungen MusikerInnen haben sich im Rahmen eines Klavierwettbewerbs mit dem Oeuvre von Jan Urban auseinandergesetzt und werden dieses in einem Konzert am 9. März 2022 dem Publikum vorstellen. Zusätzliche intensive Vorbereitung erhalten sie im Rahmen einer Meisterklasse mit Biljana Urban.
Weiters wird Biljana Urban mit Werken von Jan Urban und Hans Gál (1890 – 1987) im Konzert gemeinsam mit der Sängerin Annette Fischer und der Flötistin Ulrike Anton am 8. März 2022 zu hören sein.
Der Nachlass von Jan Urban befindet sich im Archiv des Exilarte Zentrum der mdw.
SONDERVERANSTALTUNGEN im Rahmen der ORF Lange Nacht der Museen
1) Hidden Treasure (Beginn: 18:00 Uhr)
Eröffnung durch Rektorin Mag.a. Ulrike Sych
CD-Präsentation „Hidden Treasure: Unveröffentlichte Lieder von Hans Gál“
Bass-Bariton Christian Immler und Pianist Helmut Deutsch interpretieren unbekannte Lieder von Hans Gál (1890-1987) aus dem Archiv des Exilarte Zentrum der mdw. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Gerold Gruber, Leiter des Exilarte Zentrum, führt ein Gespräch mit der Tochter des Komponisten, Eva Fox-Gál, über dessen Leben und Werk.
2) Schätze aus dem Exilarte Zentrum (Beginn: 20:00 Uhr)
Hans Gál – Trio für Oboe, Violine und Viola, op.94 (1941)
Oboistin Isabella Schwarz, Geiger Floris Willem und Bratschistin Liliya Nigamedzyanova interpretieren das Trio, op.94. Dr. Ulrike Anton, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Exilarte Zentrum, spricht mit der Tochter des Komponisten, Eva Fox-Gál, über sein Kammermusikschaffen.
3) Filmvorführung „Zauber der Bohème“ (1937) (Beginn: 22:00 Uhr)
Ergänzend zur aktuellen Ausstellung: Vorführung des berühmten Films der beiden Superstars Marta Eggerth und Jan Kiepura, in dem Opernsujet und Wirklichkeit ineinander verschmelzen.
4) Blitzführungen durch die Ausstellung (19:00 -22:00 Uhr)
Mein Lied für Dich –- Marta Eggerth und Jan Kiepura zwischen zwei Welten Marta Eggerth und Jan Kiepura haben Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks verzaubert und verführt. Ihr einzigartiges Timbre bewegt noch heute. Gleichwohl waren sie 1938 nach dem „Anschluss“ an Nazideutschland gezwungen, Österreich den Rücken zu kehren.
EINTRITT
Tickets können direkt im Exilarte Zentrum gekauft werden!
Regulär: € 15,- (inkl. Ust) Ermäßigt: € 12,- (inkl. Ust) * Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre *ermäßigte Tickets für Schüler/innen, Studierende, Senior/innen, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder. Bitte vor Ort entsprechenden Nachweis bereithalten.