Das Symposium Die Wiener Ballsaison 1938 an der Schnittstelle von Hoffnung und Verzweiflung, Flucht und Exil am 29. Oktober 2025 widmet sich der kulturellen und politischen Bedeutung der Ballsaison kurz vor dem „Anschluss“ Österreichs. Ausgangspunkt ist eine wiederentdeckte Ballspende des Speditionsunternehmens Caro & Jellinek vom 12. März 1938.
In Kooperation mit dem Exilarte Zentrum der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien untersucht das Projekt, wie Musik und Tanz an der Schnittstelle von Ständestaat, NS-Zeit und Exil als Ausdruck von Identität, Widerstand und Abschied fungierten. Wissenschaftliche Vorträge, ein Seminar und eine szenische Lesung beleuchten u. a. das Leben des Komponisten Leonhard Märker und die Rolle der Musik in Exil und Internierung. Mit wissenschaftlichen Beiträgen von Emily Marker, Mélina Burlaud, Marie-Theres Arnbom, Dietmar Friesenegger und Gerold Gruber und künstlerischen von Romana Amerling, Clemens Seewald und Ulrike Anton verbindet das Symposium Forschung, Lehre und künstlerische Praxis zu einer innovativen Form der Erinnerungskultur.
Zum Abschluss findet eine szenische Lesung statt, in der die Musik besagter Ballnacht erklingen wird.
Symposium und Szenische Lesung finden bei freiem Eintritt statt! Keine Anmeldung erforderlich.
Wir freuen uns die Buchpräsentation „Music of Exile – The Untold Story of Composers Who Fled Hitler“ (Yale University Press, 2023) des renommierten Exilforschers und Autors Dr. Benjamin Michael Haas bekanntgeben zu können. Sie findet am 27. September im Reform Club London statt.
Mittwoch, 27. September 2023, 18:00 Uhr The Reform Club 104 Pall Mall St. James’s London SW1Y 5EW Vereinigtes Königreich
Eintritt frei!
Vortrag:
Benjamin Michael Haas
Im Gespräch:
Benjamin Michael Haas und James Jolly
Über das Buch
Was passiert mit einem Komponisten, wenn Verfolgung und Exil bedeuten, dass seine wahre Musik kein Publikum mehr findet? In den 1930er Jahren begannen Komponist:innen und Musiker:innen aus Hitler-Deutschland zu fliehen, um sich auf der ganzen Welt ein neues Leben aufzubauen. Der Prozess des Exils war komplex: Obwohl einige ihrer Werke gefeiert wurden, hatten diese Komponist:innen ihre vertraute Kultur verloren und waren gezwungen, sich mit Fremdenfeindlichkeit und einem völlig anderen kreativen Terrain auseinanderzusetzen. Andere, die weit weniger Glück hatten, befanden sich in einer Art innerem Exil – sie komponierten unter einer rücksichtslosen Diktatur oder in Konzentrationslagern und Ghettos.
Michael Haas zeichnet einfühlsam die Erfahrungen dieser musikalischen Diaspora auf. Hin- und hergerissen zwischen Kulturen und Traditionen schufen diese Komponist:innen Musik, die eine Synthese aus alten und neuen Welten bildete, von denen einige zum Kernbestand des heutigen Repertoires gehören, während andere in der Schublade verschwunden sind. Von den Musiker:innen, die als feindliche Ausländer in Großbritannien interniert waren, über die brillanten Hollywood-Kompositionen von Erich Wolfgang Korngold bis hin zur Brecht-inspirierten Theatermusik von Kurt Weill zeigt Haas, wie diese Musiker:innen die Klangwelt des 20. Jahrhunderts prägten – und bietet eine bewegende Dokumentation der unberechenbaren Auswirkungen des Krieges auf die Kultur.
Zum Autor: Benjamin Michael Haas, PhD war viele Jahre Plattenproduzent und Aufnahmeleiter bei Decca und Sony, sowie 1994/5 Vizepräsident von Sony Classical in NY. Er ist mehrfacher Grammy-Gewinner und initiierte und leitete die Decca Aufnahmereihe „Entartete Musik“. Von 2002 bis 2010 arbeitete er im Jüdischen Museum Wien als Musik-Kurator. 2013 hat Yale University Press sein Buch „Forbidden Music – the Jewish Composers Banned by the Nazis“ veröffentlicht. 2000 bis 2015 war er Direktor des Jewish Music Institute der University of London und 2015/16 Research Associate am University College London, School of Jewish and Hebrew Studies. Seit 2016 ist er Senior Researcher am Exilarte Zentrum der mdw, das er mitbegründet hat.
Diese Konzerte stellen den Beginn der Kooperation mit dem amerikanischen Verlag Schirmer/Wise Music dar, der über 300 Werke aus dem Archiv des Exilarte Zentrum der mdw in den nächsten Jahren veröffentlichen wird.
Das Exilarte Zentrum wurde von der WKO ausgesucht, Österreich bei der größten Messe für klassische Musik zu vertreten.
Am 17. Mai 2022 wird Mag.a Ulrike Sych, Rektorin der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die Präsentation des Exilarte Zentrum in Hannover eröffnen. Prof. Dr. Gerold Gruber, Gründer und Leiter des Zentrums, wird gemeinsam mit Stellvertreterin, Dr.in Ulrike Anton, die zahlreichen Aktivitäten des Exilarte Zentrum der Fachwelt vorstellen.
Die Classical:NEXT ist weltweit das bedeutendste Branchentreffen und Event für die globale Vernetzung der klassischen Musikszene.
Präsentation des Exilarte Zentrum bei der Classical:NEXT in Hannover
Dienstag, 17. Mai 2022, 13:45 – 14:45 Uhr Hannover Congress Zentrum Theodor-Heuss-Platz 1-3 Video Conference Lounge 30175 Hannover
Internationale Meisterkurse, Symposium und Konzerte
Von 7. – 10. Oktober 2021 ist das Exilarte Zentrum wieder zu Gast beim Festival Verfemte Musik in Schwerin.
Die Flötistin und Musikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Anton hält von 7. – 10. Oktober 2021 einen Meisterkurs für Flöte und Bläserkammermusik. Anmeldungen sind noch bis 19. September 2021 möglich.
Prof. Dr. Dr. h.c. Gerold Gruber ist Vortragender am 8. Oktober 2021 um 11:00 Uhr beim 5. Schweriner Musiksymposium im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.
Thema des Vortrags: „Der Roman Die Stadt ohne Juden von Hugo Bettauer und die 2018 entstandene Vertonung durch Olga Neuwirth“
„Mein Lied für Dich“ – Marta Eggerth und Jan Kiepura zwischen zwei Welten
Ausstellung des Exilarte Zentrum der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
WIR HABEN AB 19. MAI WIEDER GEÖFFNET
Photo credits: Maria Noisternig
Parallelveranstaltung mit Livestream aus dem Franz Liszt-Saal der mdw in Wien und dem Austrian Cultural Forum in New York jetzt auf Youtube zu sehen.
Anlässlich der Übergabe des Nachlasses von Marta Eggerth und Jan Kiepura an das Exilarte Zentrum der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien wurde eine Ausstellung vorbereitet, die das Leben des Opern-Traumpaares und ihrer WeggefährtInnen und KollegInnen präsentiert.
Special Guests: Rektorin Ulrike Sych und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka Startenor Ramón Vargas und Pianist István Bonyhádi
Auch über mdw Mediathek können Sie die Eröffnung ab 9. November 2020 abrufen.
Bereits zum vierten Mal hat das Exilarte Zentrum der mdw den Exilarte Preis in der Finalrunde des 2001 gegründeten internationalen Interpretationswettbewerbs Verfemte Musik 2020 in Schwerin vergeben. Inga Balzer (Sopran) und Wolf Tilman (Klavier) überzeugten die Jury mit ihrer Interpretation des Liederzyklus Unvergänglichkeit von Erich Wolfgang Korngold. Im Rahmen dieses Sonderpreises wird das Duo in der kommenden Saison zu einem Konzert innerhalb der Exilarte Konzertreihe „Echo des Unerhörten“ nach Wien eingeladen.
Dr. Ulrike Anton, Jurorin des internationalen Interpretationswettbewerbs Verfemte Musik 2020 in Schwerin, übergibt den Exilarte Preis an die Sopranistin Inga Balzer und den Pianisten Tilman Wolf. 11. Oktober 2020 (Foto: Oliver Borchert)
Livestream aus dem Liszt-Saal der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Dieses Projekt wird vom Österreichischen Kulturforum Sarajewo unterstützt und findet aufgrund der derzeitigen Covid-19 Situation teilweise on-line statt.
Am 28. September, 30. September und 4. Oktober 2020 präsentiert das WISE Soloists Ensemble & friends im Rahmen des 8. Vareš Classic Festival u.a. Werke NS-vertriebener Komponisten und Komponistinnen: Julius Bürger, Hans Gál, Wilhelm Grosz und Vally Weigl.
Die drei Konzerte werden von Gerold Gruber, Vorstand und Gründer von exil.arte, und Andrea Nikolić, Direktorin des Vareš Classic Festival moderiert.
Montag, 28.09.2020, 19 Uhr „A Song in EXILE“ Link: https://youtu.be/azUTUpAXDtg
Programm:
Ludwig van Beethoven (1770-1827) Adelaide, op. 46 Ich liebe dich, WoO 123
Josipa Bainac (Sopran), David Hausknecht (Klavier)
Emil Cossetto (1918-2006): Cancion Sefardita de Bosnia „Los Moricos Cantan“
Josipa Bainac (Sopran), David Hausknecht (Klavier)
Wilhelm Grosz (1894-1939): A Song in Exile
Josipa Bainac (Sopran), David Hausknecht (Klavier)
Hans Gál (1890 – 1987) : Abend auf dem Fluß, op. 33, Nr. 5
Josipa Bainac (Sopran), David Hausknecht (Klavier)
Julius Bürger (1897 – 1995): Streichquartett Nr. 2
Andrea Nikolić (Violine), Edua Zadory (Violine), Marta Potulska (Viola), Liliana Kehayova (Violoncello)
Mittwoch, 30.09.2020. 19 Uhr „Paradiso in EXILE“ (VaClaF in Exile No. 2) Link: https://youtu.be/Pa98Kq0PP2g
Programm:
Meinhard Rüdenauer (*1943): Concerto al Paradiso (2019)
Nataša Veljković (Klavier), Ivana Nikolić (Oboe), Andrea Nikolić (Violine), Marta Potulska (Viola), Liliana Kehayova (Violoncello)
Gabriele Proy (*1965): Amethyst für Violine solo
Edua Zadory (Violin)
Hans Gál (1890 – 1987) Concertino für Flöte und Streichquartett, op. 82
Ulrike Anton (Flöte), Andrea Nikolić (Violine), Edua Zadory (Violine), Marta Potulska (Viola), Liliana Kehayova (Violoncello)
Sonntag, 04.10.2020., 19 Uhr „Women in EXILE“ (VaClaF in Exile No.3) Link: https://youtu.be/GUlaVpVskr8
Thea Musgrave (*1928) Night Windows für Oboe und Klavier
Ivana Nikolić (Oboe), Stipe Bilić (Klavier)
Vally Weigl (1894 – 1982) : Bird of Life für Flöte solo VI. Bird’s Farewell to the Setting Sun
Ulrike Anton (Flöte)
Lera Auerbach (*1973): T’filah für Violine solo
Andrea Nikolić (Violine)
Johanna Doderer (*1969): Rosa lacrimosa
Josipa Bainac (Sopran), David Hausknecht (Klavier)
Gabriele Proy (*1965) : Alchemilla vulgaris In memoriam Johanna Dohnal
Ulrike Anton (Flöte), Andrea Nikolić (Violine), Marta Potulska (Viola), Liliana Kehayova (Violoncello)