Gerold Gruber, Ulrike Anton und Michael Haas sind zu Gast bei Andreas Pehl vom Bayerischen Rundfunkund sprechen über den außergewöhnlichen Lebensweg und die Werke des von den Nationalsozialisten verfolgten Komponisten Hans Winterberg.
Bayerischer Rundfunk Klassik am Freitag, 11. Oktober 2019, 19:05 – 20 Uhr Eine Wiederholung der Sendung findet am
Samstag, 12. Oktober um 14:05 Uhr statt.
Die Sendung ist über den Live-Stream des Bayerischen Rundfunks zu hören und steht auch über die Mediathek bzw. das Podcast Service des BR zur Verfügung.
Am Samstag, dem 5. Oktober 2019, fand die diesjährige „ORF Lange Nacht der Museen“ in ganz Österreich zum 20. Mal statt. Das exil.arte Zentrum der mdw freute sich heuer das erste Mal dabei gewesen zu sein und neben besonderen Programmpunkten gab es auch Führungen durch die laufende Ausstellung.
SONDERVERANSTALTUNGEN im Rahmen der ORF Lange Nacht der Museen
1) Konzert: Echo des Unerhörten (Beginn: 18:30 Uhr)
Programm: Hans Gál (1890 – 1987) – Concertino für Flöte und Streichquartett, op. 82 Julius Bürger (1897 – 1995) – Streichquartett Nr. 2 Hans Winterberg (1901 – 1991) – Streichquartett 1957/1970
2) Schauspielerlesung „Briefe von Erwin Piscator“ (Beginn: 20:30 Uhr)
Gelesen und interpretiert von Tamara Stern und Hubert Wolf Textauswahl: Susanne Abbrederis
Tamara Stern Tamara Stern wurde in Berlin geboren. Sie erhielt ihre Schauspielausbildung in Tel Aviv, war im Ensemble des Gesher Theaters und wurde 2000 mit dem Israelischen Theaterpreis als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Danach spielte sie an verschiedenen österreichischen und deutschen Theatern, u.a. in der Drachengasse Wien, in Innsbruck und Bozen. Am Vorarlberger Landestheater spielte sie zuletzt „Die Sisters of Swing“, „Die acht Frauen“ und „Ich Zarah“. Ihre Paraderolle „Lola Blau“ von Georg Kreisler spielte sie 7 Spielzeiten vor ausverkauftem Haus. Seit 2016 koproduziert sie mit dem Off-Theater Wien: „Lola Blau“, „Ich Zarah“ und zuletzt die dritte Produktion „Kein Groschen. BRECHT!“.
Hubert Wolf Nach seiner Schauspielausbildung übernahm Hubert Wolf ab 1989 zahlreiche Haupt-und Nebenrollen in Theater-und Fernsehproduktionen, u.a. in “Hochschwab“ am Schauspielhaus Wien, „Go West“ im Metropol, im Fernsehen u.a. in „Trautmann“, „Kommissar Rex“, „Schnell ermittelt“ und viele weitere.In den vergangenen Jahren in der „Komtesse Mizzi“ und „Der Schwierige“ auf der Tillysburg, zuletzt Jacobus in „Da Jesus und seine Hawara“ und Fürst Plata-Ettin in Olympia“ von Franz Molnar Festspiele Schloss Tillysburg 2019.
3) Konzert: Von der Lower East zur Upper West Side (Beginn: 22:30 Uhr)
Musik der Jiddischen Bühnen und Wiener Cafés im New York der 1930er und 40er Jahre. Esther Wratschko und ihr Ensemble (Lili Weinhandl & Andrew Gorman) interpretieren Lieder von Leopoldi, Berg u.a.
Programm:
Alexander Olshanetsky: Ikh hob dikh tsufil lib Abraham Ellstein: Abi gezunt Shalom Secunda: Bay mir bistu sheyn Jimmy Berg: Man stellt sich um! Hermann Leopoldi: Ja da wär´s halt gut, wenn man Englisch könnt Jimmy Berg: Small Café near Central Park West
Rektorin der MDW – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Ulrike Sych und Leiter des exil.arte Zentrums Gerold Gruber
Das von Tina Frühauf initiierte internationale Symposium „Jüdische Musik in Süddeutschland“ fand am 11. und 12. Juli 2019 an der Hochschule für Musik und Theater in München statt. Es wurde ein breites Spektrum der bis 1933 in Süddeutschland vorherrschenden kompositorischen Kreativität präsentiert. Das Symposium beinhaltete sowohl Beiträge zu weltlichen als auch liturgischen Werken. Das exil.arte Zentrum wurde von DDr. Prof. Gerold Gruber und Dr. Ulrike Anton, die ihre Vorträge über Person und Werk von Hans Winterberg präsentierten sowie von Dr. Michael Haas, der über den Kulturbund und den neuseeländischen Exilkomponisten Robert Fuchs sprach, vertreten. Dokumente über Hans Winterberg und auch der Nachlass von Robert Fuchs befinden sich im Archiv des exil.arte Zentrum.
a.o. Univ.-Prof. DDr. h.c. Gerold Gruber
Peter Kreitmeir
Dr. Ulrike Anton
Dr. Michael Haas
Dr. Michael Haas
Keller der Hochschule für Musik und Theater München
Keller der Hochschule für Musik und Theater München
Senior Researcher Michael Haas hat auf seinem Blog „Forbidden Music“ einen neuen Beitrag über Richard Fuchs mit dem Titel „Jewish Destiny“ and the defiance of Richard Fuchs veröffentlicht. Lesen Sie den Artikel hier.
Fuchs studierte Architektur und Musik in Karlsruhe. Er arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als promovierter Architekt, viele seiner Bauten wurden mit Preisen ausgezeichnet. 1935 erhielt er ein Berufsverbot und die Synagogen, die er baute, wurden während der Reichspogromnacht niedergebrannt. Erst im Jüdischen Kulturbund machte er sich als Komponisten einen Namen. Er flüchtete aus Deutschland über England nach Neuseeland. Sein Hauptinteresse war die Umsetzung einer Synthese zwischen jüdischer und deutscher Musik.
WALTER ARLENS ERSTES JAHRHUNDERT, ein Dokumentarfilm des Wiener Filmemachers Stephanus Domanig, malt ein liebevolles und facettenreiches Bild eines seit 1938 im Exil lebenden Musikers, der seine Werke erst spät im Leben zu sehen bekam.
Der Film begleitet Walter Arlen für einen Teil seiner Reise. Mit Leichtigkeit malt er das Porträt eines bemerkenswerten Mannes, der durch Jahre der Dunkelheit ging, aber nie das „blaue Licht der letzten Straßenbahn“ aus den Augen verlor.
Nach der 90-minütigen Vorführung des Films gab es ein Interview mit dem Gründer und Leiter von exil.arte, Gerold Gruber, und dem Filmemacher Stephanus Domanig. Jeannie Im (Sopran) und Dan Franklin Smith (Klavier) präsentierten Beispiele für Arlens musikalisches Schaffen, darunter „Five Songs of Love and Yearning“.
Das exil.arte Zentrum erweiterte am 21.05.2019 seine Ausstellung „Wenn ich komponiere, bin ich wieder in Wien“ mit einer Darstellung des Lebens und Werks von Erwin Piscator und Maria Ley Piscator unter dem Titel „Politisches Theater im Exil“. Diese Erweiterung ist ein Teil des The Lahr von Leitis Academy & Archive, welches vor kurzem vom exil.arte Zentrum übernommen werden konnte.
Die Ausstellung zeigt Piscators bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des Theaters auf beiden Seiten des Atlantiks. Piscator glaubte fest daran, dass „Kunst ihren Zweck nur dann erfüllt, wenn sie zur Verbesserung des Menschen beiträgt.“
Franz Liszt-Saal , Lothringerstraße 18, 1030 WienMit der Pianistin Biljana Urban
Ein Vergleich mit Leoš Janáček und Gideon Klein
Jan Urbans Kompositionsstil entwickelte sich aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Biljana Urban, die Enkelin des Komponisten, selbst international renommierte Pianistin, wird das Werk ihres Großvaters mit seinen Zeitgenossen Leoš Janáček und Gideon Klein vergleichen.
Dienstag, 25. September 2018, 19 Uhr ORF RadioCafé Argentinierstraße 30a, 1040 Wien
Gesprächskonzert Hugo Kauder mit Buchpräsentation des Böhlau Verlags im Rahmen der Exilarte Schriften
Im Rahmen dieses Gesprächskonzert spricht Irene Suche mit der Autorin Karin Wagner, die die erst umfassende Darstellung zu Leben und Werk von Hugo Kauder vorgelegt hat. Gemeinsam mit Karl Warner (Hugo Kauder Society) soll diese herausragende Persönlichkeit als Komponist, Lehrer, Musiker, Musiktheoretiker und Philosoph beleuchtet werden. Beispiele aus Kauders reichhaltigem Schaffen – er schrieb über 300 Werke – ergänzen das Bild dieses vielseitigen Menschen.
Werke: 1. Streichquartett, Sonate für Flöte und Klavier, 4. Streichquartett.
Mit Trio Artio, Gerold Gruber im Gespräch mit Susanne Korbel und dem Zeitzeugen George Wolff
André Singer wurde in Serbien geboren und studierte an der mdw. In der Zwischenkriegszeit konnte er sich als Komponist, Pianist und Texter einen Namen im Bereich des Wiener Kabaretts machen (Literatur am Naschmarkt). 1938 musste er in die USA fliehen und arbeitete als Kompositionslehrer an einem amerikanischen College. George Wolff, ein Freund von André Singer, wird über sein Leben und sein Werk aus seiner Sicht berichten.